In „Planet Magnon“ schickt Leif Randt seine Protagonisten in eine utopische Welt, in einen Kosmos der Saurier und Raumschiffe, der an neue Popmythen ebenso erinnert wie an Klassiker des Hollywoodkinos. In den unendlichen Weiten des Weltraums existiert ein Sonnensystem, in dem endzeitlicher Frieden herrscht. Seine sechs Planeten und zwei Monde werden von einer weisen Computervernunft regiert, die auf Grundlage von perfekter Statistik und totalem Wohlstand die fairsten Entscheidungen trifft. Marten Eliot und Emma Glendale, die beiden jungen Spitzenfellows des Dolfin-Kollektivs, eine der Gemeinschaften, in denen sich die Bewohner zusammenschließen, reisen von Planet zu Planet, um neue Mitglieder für ihr Kollektiv anzuwerben. Doch das Sonnensystem wird erschüttert, als das aggressive Kollektiv der gebrochenen Herzen von sich reden macht und mit mysteriösen Anschlagen die Harmonie des Systems destabilisiert.

Schon im Erstling von Randt „Schimmernder Dunst über Coby County“ wurde eine Vision der Zukunft erzählt, vor der man sich fürchten sollte, so edel und angeblich friedlich domestiziert sie auch daherkommt. Randt spielt mit den Elementen der Science-Fiction- Literatur, hat aber einen stilistisch sehr eigenen Ton gefunden.

Moderation: Wolfgang Tischer

Café LesBar in der Stadtbibliothek am Mailänder Platz