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Uta-Maria Heim: „Wem sonst als dir“
Was heißt Gerechtigkeit? Lässt sich Vergangenheit bewältigen? Wem kann man trauen? Was heißt eigentlich Schuld? Ein ehemaliger Strafgefangener und ein Richter verstricken sich in den Fallen der Vergangenheit. Christian Schöller wurde wegen Totschlags zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Ihm wurde zur Last gelegt, er habe seine Mutter erstochen. Schöller, der über Friedrich Hölderlin und seine Diotima schrieb, galt als Sonderling. Sein Prozess war ein Indizienprozess, Schöller schwieg. Nach seiner Haftentlassung wurde er ins Psychiatrische Zentrum Freudenthal überführt. Zwanzig Jahre später nimmt der damalige Staatsanwalt K. Kontakt zu Schöller auf – und bittet um Vergebung dafür, dass er damals für die Höchststrafe plädierte. K., heute Richter, fürchtet, sein Plädoyer mündete in ein Fehlurteil. Kann der Fall nach so langer Zeit aufgeklärt werden? Ein so feinsinniger wie boshafter Roman auf der Grenze zwischen Dokudrama und Schwabo-Western. Uta-Maria Heim studierte Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Soziologie an den Universitäten Freiburg im Breisgau und Stuttgart (Magister-Abschluss). Anschließend arbeitete sie als Kritikerin bei der Stuttgarter Zeitung. Seit Mitte der 1980er Jahre verfasst sie neben Gedichten, Hörspielen und Theaterstücken erzählerische Werke; sie ist inzwischen vorwiegend als Autorin von Kriminal- romanen bekannt. Seit 2006 ist sie Dramaturgin in der Hörspielabteilung des SWR.
Lesung und Gespräch Moderation: Astrid Braun