In diesem Gesprächskreis besprechen wir den Roman von Peter Schneider “Die Lieben meiner Mutter”. Voraussetzung ist die Lektüre des Buches. In diesem Roman verschränkt der Autor seine eigenen Kindheitserinnerungen mit der Erinnerung an seine Mutter und einer erst viele Jahre nach ihrem Tod begonnene Recherche zu dem “eigentlichen” Leben einer früh verstorbenen Frau. In der Rekonstruktion dieses Lebens tauchen Facetten auf, von denen Schneider als Kind nichts wissen konnte. So wird neben der persönlichen Erinnerung auch das Mutterleben sehr spannend rekonstruiert.

Peter Schneider: “Die Lieben meiner Mutter”. Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln, 304 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-462-04514-7, 19,99 €  – TB bei BTB, 9,99 €

Zum Buch, aus der Verlagsvorschau:
“Ein außergewöhnliches Frauenleben. Jahrzehntelang haben ihre Briefe aus der Kriegs- und Nachkriegszeit ungelesen im Schrank gelegen. Als Peter Schneider sich endlich entschließt, die in Sütterlin geschriebenen Briefe seiner Mutter transkribieren zu lassen, stößt er auf eine unglaubliche Geschichte – eine offene Dreiecksbeziehung. Eine aufwühlende Recherche beginnt.
Peter Schneiders Erinnerungen an die Jahre, die er mit seiner Mutter und seinen Geschwistern nach der Flucht im bayrischen Dorf Grainau unterhalb der Zugspitze verbrachte, sind noch sehr lebendig – aber sie kreisen um jemand anderen. Willy, der sieben Jahre ältere Jugendliche, schlug Peter und seine Schwester in seinen Bann, weil er ihnen etwas Großes versprach: Dank seines guten Drahts zum Erzengel Michael würde er sie das Fliegen lehren.
Während die Geschwister den Erzengel mit Geld und gestohlenen Naturalien aus dem Vorrat der Mutter gnädig zu stimmen versuchten, bewegte sich ihre Mutter in ganz anderen Sphären. In ihren Gedanken und ihren Briefen war sie beim fernen Ehemann, einem Komponisten und Dirigenten – und bei ihrem Geliebten, einem bekannten deutschen Opernregisseur, der in den Nachkriegsjahren mit aufsehenerregenden Inszenierungen Furore machte.
Aus ihren Briefen und seinen Erinnerungen rekonstruiert Peter Schneider seine Kindheit und entwirft das vielschichtige Porträt einer faszinierenden Frau, die ohne Rücksicht auf die Konventionen der Zeit ihren Leidenschaften folgte und viel zu früh starb.”

Leitung: Astrid Braun
Teilnehmerzahl: 15
Kosten: 10,-/8,- € 
Anmeldung: Stuttgarter Schriftstellerhaus, Tel. 0711-233554, Mail: info@stuttgarter-schriftstellerhaus.de