Der erste Stipendiat im Jahr 2013 ist Volker Harry Altwasser. Er lebt und arbeitet im Schriftstellerhaus vom 15. Februar bis zum 31. März sowie vom 1. Juli bis 30. August 2013. Er erhält das Stipendium der Landeshauptstadt Stuttgart.
Volker Harry Altwasser wurde am 31.12.1969 in Greifswald geboren. Nach der Realschule arbeitete er als Elektronikfacharbeiter, Heizer, Matrose, Montagearbeiter und Bürokaufmann. Seit seinem Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig von 1998 bis 2001 (Diplom) arbeitet Altwasser als freier Schriftsteller in Rostock. Er publizierte folgende Einzelwerke:
2003: „Wie ich vom Ausschneiden loskam“ (Debüt, Kiepenheuer und Witsch)
2009: „Letzte Haut. Historischer Roman.“ (Matthes und Seitz Berlin)
2010: „Letztes Schweigen. Abwrackroman.“ (Matthes und Seitz Berlin)
2011: „Letzte Fischer. Hochseeepos.“ (Matthes und Seitz Berlin)
2012: „Ich, dann eine Weile nichts. Theaterroman.“ (Matthes und Seitz Berlin)
Nominierungen und Literaturpreise:
- 2009: Finalist beim Alfred-Döblin-Preis
- 2010: Finalist beim Literaturpreis des Schlosses Wartholz (Österreich).
- 2010: Finalist bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt.
- 2011: Long-List Deutscher Buchpreis.
- 2011: Italo-Svevo-Preis 2011. Laudatio Thomas Hürlimann.
- 2012: Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung.
- 2012: Finalist beim Uwe-Johnson-Preis.
- 2012: Stadtschreiber von Reykjavik, Goetheinstitut Kopenhagen.
- 2012: Spreewald-Stipendium im Hotel Zur Bleiche.
- 2012: Gewinn des Preises Pragstipendium 2.0 des Literaturhauses Bremen.
- 2013: Auszeichnungsaufenthalte in der Casa Baldi (bei Rom), dem Schriftstellerhaus in Stuttgart und in der Villa Aurora (Los Angeles).
In Stuttgart wird Volker Altwasser an seinem neuen Romanprojekt über den in Stuttgart geborenen jüdischen Schriftsteller Bruno Frank arbeiten. „Bruno Frank − Sohn eines Bankiers − studierte Jura und Philosophie in Tübingen, München, Straßburg und Heidelberg. Er wurde in Tübingen zum Dr. phil. promoviert. Während des Ersten Weltkriegs war er Soldat, danach war er freischaffend tätig. Er unterhielt enge Freundschaften mit Lion Feuchtwanger und Klaus Mann. In einem Gespräch mit dem zwanzigjährigen Klaus Mann beantwortete Frank die Frage nach dem stilistisch-künstlerischen Ideal, das er anstrebt, folgendermaßen: „Äußerste Klarheit, das scheint mir von allem das schönste. Ein Minimum an Wortaufwand – das Komplizierteste in schlichten Worten sagen. Eigentlich sollte man schreiben wie Tacitus.“ Frank ging einen Tag nach dem Reichstagsbrand, am 28. Februar 1933, in die Emigration nach Österreich, dann in die Schweiz, später nach Frankreich und England. In der Emigration schrieb er seinen zweiten großen historischen Roman Cervantes (1934) nach Trenck (1926). 1937 erschien der Roman Der Reisepaß, der sich mit den Verhältnissen in Deutschland während der Herrschaft des Nationalsozialismus beschäftigt. Er lebte ab 1939 bis zu seinem Tod 1945 in den USA.“ (aus: Wikipedia, Bruno Frank)