Jurysitzung für die BW-Stipendien

In eigener Sache formuliert der Freundeskreis:

„Wir sollten uns endlich einmal überlegen, ob wir die Übersetzer überhaupt noch brauchen. Diese Leute belasten den gesamten Buchhandel. Wenn wir uns dazu entschließen könnten, auf ihre Dienstleistungen zu verzichten, würde die ganze Branche aufatmen. Die Lager der Sortimenter wären nicht mehr verstopft. Die Verleger könnten eine Menge Geld sparen …“
Helmut M. Braem

Dieser ironische Gedanke, den der Gründer des Freundeskreises 1974 im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel äußerte, hat nichts von seiner Aktualität verloren. Die materielle Situation der Übersetzer scheint sich seither nicht verbessert zu haben, wie der Streit um eine angemessene Vergütung von Literaturübersetzungen zeigt, der immer noch auf eine Lösung wartet. In vielerlei Hinsicht aber ist die Situation besser: Heute gibt es regelmäßige Treffen auf nationaler und internationaler Ebene, internationale Übersetzerkollegien, Fortbildungsseminare, Stipendien und Preise, die Literaturübersetzern das Berufsleben erleichtern.

Zu einigen dieser Errungenschaften hat der Freundeskreis beigetragen, manches hat er angestoßen und auf den Weg gebracht, und das tut er bis heute als Verein literaturbegeisterter Menschen – Autoren, Verlagsleute, Literaturkritiker, Buchhändler, interessierte Leser und natürlich Übersetzer – denen an guten Übersetzungen gelegen ist und die deshalb die Arbeit von Übersetzern fördern wollen.

Der Freundeskreis ist ein gemeinnütziger Verein, der sich ausschließlich über Spenden finanziert. Die Arbeit seiner Mitglieder ist ehrenamtlich. Hauptzweck des Vereins ist die Vergabe von Preisen und Stipendien. Seine Sorge gilt ausschließlich dem Wohl der Literaturübersetzer, der Qualität ihrer Arbeit und dem Niveau der Übersetzungskultur im Allgemeinen.