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„Alles“ – Ein literarisch-musikalischer Abend mit Moritz Hildt und dem Jazz-Trio Euroblue in Degerloch

Foto. Michael Seehoff
Moritz Hildt (© Foto Michael Seehoff)

Moritz Hildt, ehemaliger Leiter des Jungen Schriftstellerhauses und früherer Vorstand des Schriftstellerhauses war aus Passau für ein intensives literarisches Wochenende nach Stuttgart gekommen: Am 27.1. leitete er im Schriftstellerhaus die Romanwerkstatt in Präsenz, am Tag danach war er gemeinsam mit dem Trio Euroblue im Gemeindehaus Elly Heuss-Knapp in Degerloch zu Gast, um aus seinem Roman „Alles“ zu lesen. Unser Schriftführer Michael Seehoff war dabei und schreibt über die Lesung:

„Die Lesung am 28. Januar 2024 von Moritz Hildt war sowohl für Freunde guter Literatur als auch Freunde swingender Jazzrhythmen ein Genuss. Moritz Hildt entführte mit seiner Lesung die Zuhörer aus dem Gemeindehaus Elly Heuss-Knapp der evangelischen Kirche in Degerloch in die Sümpfe Louisianas und in die Canyonlands Utas in Nordamerika. Die drei Musiker von Euroblue folgten ihm dabei auf den Spuren von Folk und Jazz.

Filmische Lesung

Trio Euroblues mit Moritz Hildt (© Foto: Michael Seehoff)
Andreas Spätgens, Andy Schweigel, Moritz Hildt und Andreas Pastorek (v.l., © Foto: Michael Seehoff)

Wie die vier Künstler Text und Musik verweben, ist einzigartig. Es ist keine Lesung mit Musik sondern im wahrsten Sinne eine musikalische Lesung. Zurückhaltend unterlegen Andreas Spätgens (Piano), Andy Schweigel (Bass) und Andreas Pastorek mit seinem Arsenal an Perkussions-Instrumenten den Text mit Musik, ähnlich, wie man es von Filmmusik gewohnt ist. Immer wieder brechen sie sich Bahn, verlassen den Text und bringen europäische Musiktradition und Folklore mit afrikanischer Rhythmik, Blues und Swing zusammen. In die Stille hinein liest Moritz Hildt aus seinem Roman Alles, ein paar Zeilen, bis verhalten die Musiker den Text wiederum aufnehmen und musikalisch unterstreichen. Dass hier Profis an den Instrumenten spielen, ist in jeder Passage zu hören. Leichtfüßig gar umspielen sie den Text, der so klar und doch rätselhaft ist. Moritz Hildt führt an diesem Abend durch den ganzen Roman, lässt aber Leerstellen, so dass ein individuelles Leseerlebnis nicht geschmälert wird. Das wollte sich so mancher Zuhörer gönnen und griff nach den am Schluss angebotenen Romanexemplaren, die Moritz Hildt gerne signierte. (Eine ausführliche Rezension von Michael Seehoff hier.)

„Manchmal trifft man eine Entscheidung und weiß sofort, dass sie falsch war“ sagt einer der Protagonisten an einer Stelle. Sich dem Lesevergnügen hinzugeben, wird sich nach der Lektüre von Alles nicht als falsch herausstellen.“

Der Originalartikel erschien auf „Elsternest“, dem Blog von Michael Seehoff. Sie können ihn hier nachlesen. Dort sind auch noch weitere Bilder des Abends zu sehen.

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