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Forum der Autor:innen, zu Gast: Markus Ege
Donnerstag, 4. Mai 2023 / Uhrzeit: 19:30 - 21:00
Bereits im vergangenen November war der Autor und Musiker Markus Ege Gast im Theater LaLune während der Veranstaltungsreihe „30 Tage im November“, eingeladen vom Schriftstellerhaus. Er stellte dort seinen noch nicht veröffentlichten Roman „Beider Zeit in Buttenhausen“ vor.
Gerne laden wir Markus Ege nochmals ins Schriftstellerhaus ein zum Forum der Autor:innen, um neben den Inhalten seines Buches auch über die Art und Weise, wie sein Roman aufgebaut ist und mit welchen Schwierigkeiten er bei der Erstellung zu kämpfen hatte, ins Gespräch zu kommen.
Was können wir aus der vergangenen Geschichte lernen? Das ist die Frage, die sich Markus Ege vor Beginn seiner Arbeit an diesem Roman gestellt hat. Er selbst kommt aus der Gegend, in der der Roman spielt. Eine Besonderheit des Dorfes, das im Mittelpunkt seiner Erzählung steht, ist die religiöse Toleranz, mit der sich die Dorfbewohner Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts begegnen. Jüdischen Menschen wurde erlaubt, sich in die Dorfgemeinschaft zu integrieren.
Am 9. November 1938 wurden in ganz Deutschland jüdische Einrichtungen Ziel von Zerstörung eines aufgebrachten Mobs. So stellte es die NS-Propaganda dar. In Wirklichkeit waren es überwiegend SA- und SS-Mitglieder in Zivilkleidung, die die Ausschreitungen als Ausdruck des „Volkszorns“ gegen die Juden begingen. Hunderte von Juden werden innerhalb weniger Tage ermordet. Diese Ereignisse markieren den Übergang von der sozialen Ausgrenzung und Diskriminierung zur offenen Verfolgung der Juden in der Diktatur des Nationalsozialismus.
Die Erzählung von Markus Ege, BeiderZeit in Buttenhausen zeichnet ein ganz anderes Bild ab als das, welches die Faschisten in den dreißiger Jahren verbreiteten. In seiner Erzählung herrscht Toleranz in dem kleinen schwäbischen Dorf Buttenhausen. Links und rechts des Flusses Lauter siedelten Christen und Juden und gemeinsam schafften sie durch religiöse Toleranz den Aufschwung in die moderne Zeit. Das alles fand Ende des 18. Jahrhunderts, Anfang 20. Jahrhunderts ab.
Der Roman spielt kurz vor dem ersten Weltkrieg und umfaßt eine Woche von Sonntag bis Schabbat. Die jüdischen Bewohner:innen schaffen zusammen mit ihren christlichen Mitmenschen den Schritt in die moderne Zeit dank großer Toleranz. Eine Toleranz, die den Nazis 30 Jahre später ein Dorn im Auge war. Sie setzten auf Ausgrenzung auf Ablehnung alles Fremden.
Wie hat Markus Ege diesen historischen Stoff, der komplex ist, literarisch verarbeitet? Wie groß war sein Aufwand der Recherche, welche Erzählperspektive(n) hat er gewählt, welches Personal hat er entworfen? Diese Fragen wird uns Markus Ege im Rahmen der Lesung beantworten.
Derzeit ist der Roman in der Überarbeitungsphase