Menü

Forum der Autoren im September 2025

Am 24.09. lud das Stuttgarter Schriftstellerhaus zum Forum der Autoren ein. Dieses Format erfährt diesen Herbst seine kleine Renaissance.

Was ist das Forum der Autoren? Im Häusle kommen regelmäßig jene zusammen, die selbst schreiben oder aktiv am Schreibprozess anderer teilhaben möchten. Das bedeutet:  Texte rezipieren in vertraulicher Atmosphäre. Impulse geben, Fragen stellen, sich gegenseitig bestärken und anregen. Jede und jeder ist herzlich willkommen daran teilzunehmen!

Impressionen des Forums

Drei Schreibende, darunter Gudrun Vogel und Peter Schlack, erzählen anhand literarischer Figuren von ihren Erfahrungen mit alltäglichem. Scheinbar gewöhnliche Momente verweben sich in Kurzgeschichten und zeigen ihre Besonderheit im Unbesonderen. Die Autorin füllt Leerstellen des Lebens mit atmosphärisch aufgeladenen Augenblicken. Eine vergoldete Hahnenfigur überblickt die Cannstatter Stadtkirche, hoch oben. Reiner Zufall, dass ausgerechnet der Kantor Hahn heißt? Eine zufällige Begegnung reißt das lyrische Ich aus seinem Gedankenfluss. Bereichert seinen Tag. Kleine Dinge, große innere Resonanz.

Das lyrische Ich ist um seinen Schlaf gebracht, soll beobachtet werden im Schlaf(labor). Dabei ist es nicht der Schlaf, der ihm geraubt wird.  Innere Unruhe macht sich breit, als das Essen ungenießbar und die Lust auf Nüsse zu groß wird. Snackautomat sei Dank – er nimmt nur Kleingeld? Das lyrische Ich windet sich aus seiner Passivität und überschreitet die Schwelle hinaus in die Kälte. Geld wechseln. Letztendlich gelangt es zu seinen Nüssen. Zumindest ummantelt von Schokolade. Nusstafel statt Nussmischung. Mission geglückt?

Eine andere Kurzgeschichte handelt vom Fremdsein in der Ferne. Ein junger Mann. Gestrandet in der Fremde. Ein Flughafen. Menschenfluss. Angst. Verlorensein. Sollte ihn nicht sein Professor abholen? Keiner da, der ihn beachtet. Was bedeutet fremd sein? Das lyrische Ich schmiegt sich in seine Jacke – sie integriert und tarnt ihn zugleich. Wie fühlt es sich an auf sich allein gestellt zu sein, in der Hoffnung dort anzukommen, obwohl man schon da ist?

Ein inniges Verhältnis, veranschaulicht anhand einer Kurzgeschichte. Ein Bub besucht mit seiner Großmutter das Stuttgarter Eugensbad. In schwäbische Mundart erzählt der Autor von seiner Erinnerung. Liebevoll wäscht die Großmutter ihren Enkel. Beide nackt, verletzlich, unzertrennlich. Hingabe, Augenhöhe. Wer es selbst erlebt hat fühlt sich anhand dieser Erzählung zurückversetzt in das eigene heimische Bad, an die Hände der eignen Großmutter, die einen einst wuschen. Lebhaft und eindrücklich uff Schwäbisch.

Diese und weitere Geschichten teilten die Schreibenden mit dem aufmerksamen Publikum, das sich gegenseitig zu einer angeregten Diskussion animierte.

In Vorfreude auf das nächste Forum der Autoren verbleibt das Team des Stuttgarter Schriftstellerhauses.

Anstehende Veranstaltungen