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Olga Martynova: Studie über „Patmos“ – in der Reihe „Aus dem Archiv“ geholt

Broschüre "Patmos" © Astrid Braun
Broschüre „Patmos“ © Astrid Braun

Dieser Tage bekam das Schriftstellerhaus sehr nette Post.
Ex-Stipendiatin Olga Martynova schickte die Broschüre „Aus dem Archiv geholt ‚Patmos'“, die sie für das Museum Hölderlinturm in Tübingen verfasst hat. Es handelt sich um das Begleitheft zur Ausstellung „Aus dem Archiv geholt“, die vom 11. November 2021 bis zum 2. Februar 2022 im Hölderlinturm Tübingen gezeigt wird und vom 5. März bis 24. Juli 2022 im Hölderlin-Zentrum Villa Wertheimer, Bad Homburg v.d. Höhe. Gezeigt werden wechselnde Originale aus verschiedenen Sammlungen: Manuskripte,Briefe und handschriftliche Dokumente von und an Hölderlin.

Olga Martynova beschäftigte sich nun mit dem Gedichtmanuskript „Patmos“, die Hymne, die 1803 von Hölderlin fertiggestellt wurde, enthalten in den Bad Homburger Hölderlin-Beständen in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart. Das Manuskript wird in der Ausstellung gezeigt.
„‚Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch‘ – kaum ein anderes Zitat aus dieser Hymne wurde im Hölderlin-Jubiläums- und Corona-Jahr so häufig gebraucht wie dieses“, schreibt Herausgeberin und Museumsleiterin Dr. Sandra Potsch einleitend.

Wohl wahr. Wir sind kurz davor, uns erneut an diesen Satz zu klammern.

Olga Martynova setzt sich noch einmal intensiv mit dem Manuskript auseinander, lässt sich „von den Tönen und Wortkompositionen des Gedichts zu eigenen Assoziationen über das Rettende, den Tod und die Liebe leiten“.
Diese Studie, diese genaue Interpretation von Klang und Zeilen durch Martynova berührt sehr, lässt sie uns doch gespannt warten auf ihren eigenen Gedichtband, an dem sie hier im Schriftstellerhaus gearbeitet hat: Gedichte, die sich mit Trauer und Tod auseinandersetzen und auf ein persönliches Erleben zurückgehen, ganz wie bei Hölderlin, als er an „Patmos“ schrieb, nachdem er vom Tod seiner Geliebten, Susette Gontard, erfahren hatte.

In der Analyse des Hölderlin-Textes findet sich der Satz Martynovas: „Eigentlich beginnt die Kunst überhaupt erst dort, wo man darüber sprechen will, wovon man nicht sprechen kann.“
Eine zarte Selbstauskunft.

Die vollständige, äußerst lesenswerte Analyse des Hölderlintextes finden Sie auch auf der Website des Museums Hölderlinturm.

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