Fotos: Baden-Württemberg Stiftung/Dr. Sebastian Schulz
Ein weiterer Abend in unserer Reihe „Heimat trifft Heimat“ am 6. Juni 2016. Zu Gast: Shida Bazyar. Nicht aus Teheran eingeflogen, sondern aus Berlin, wo die 1988, im rheinland-pfälzischen Hermeskeil geborene Autorin seit zwei Jahren lebt. Ihr Debütroman „Nachts ist es leise in Teheran“ (Verlag Kiepenheuer & Witsch) schlug auf dem Buchmarkt ein. Die Gastgeberin empfing aufs Wärmste.
Der Roman ist das Ergebnis jahrelanger Recherchen und nährt sich zum Teil aus den Erlebnissen ihrer Eltern, die in den 80er Jahren aus dem Iran nach Deutschland geflohen sind. Vier Stimmen einer fiktiven Familie lässt Bazyar in ihrem Roman zu Wort kommen und das zu vier verschiedenen Zeiten: 1979, 1989, 1999, 2009. Die Flucht ihrer Eltern ist nicht ihre, darauf legt die Autorin Wert. Die biografischen Anteile sind in Bazyars Roman unverkennbar, der Text wächst aber darüber hinaus. Flucht, Ankommen in der Fremde, heimisch werden oder auch nicht, eine eigene Identität entwickeln – das sind die Themen des Romans. Die Stimmenvielfalt überzeugt, der gewaltige Stoff ist in ein melodiöses Epos geflossen. Gespannte Aufmerksamkeit, viele Fragen, Lachen, Plaudern und den Abendhimmel genießen.
Diese Lesung haben wir mitgeschnitten. Folgen Sie dem Podcast in Ihrem Zuhause.
Intro, Technik und Schnitt: literaturcafe.de