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Unser Stipendiat Martin Knuth stellt sich vor

Martin Knuth ud Moritz Heger im Gespräch (© Astrid Braun)
Martin Knuth im Gespräch mit Moritz Heger (© Astrid Braun)

Seit Anfang Mai lebt und arbeitet Martin Knuth als Stipendiat im Schriftstellerhaus. In der Mitte seines Aufenthaltes stellte ihn am 17. Juni der erste Vorsitzende Moritz Heger vor. Nach zwei Lesepassagen führten die beiden ein sehr anregendes Gespräch sozusagen von Autor zu Autor.

Knuth, geboren 1984 in der Nähe von Görlitz, studierte in Jena Philosophie. Er las zunächst eine Kurzgeschichte aus dem Erzählband „Zwischenhalt Erde“, der im Corona-Lockdown 2020 erschien. Eine Erzählung, in der eine realistische Beschreibung über den Tod eines Haustieres ins Irreale kippt, ist das Tier, wiewohl präzise beschrieben, doch eine Erfindung des Autors.

Martin Knuth (© Foto Nina Blazon)
Martin Knuth (© Foto Nina Blazon)

Tiere, intensive Naturbeschreibungen, das Leben auf dem Land und Ausbruchsphantasien bestimmen das Romanprojekt, mit dem Knuth sich in Stuttgart beworben hat und das den geheimnisvollen Arbeitstitel „Individuum GW267f“ trägt. Die Zahlen- und Buchstabenfolge verweist auf den ersten Wolf, der 2015 in Thüringen gesichtet wurde. Wer jetzt eine reine Naturgeschichte oder aber eine Fantasygeschichte oder gar einen Gruselroman erwartet, der wird enttäuscht sein. Der Wolf, so ließ Knuth wissen, wird weder dämonisiert, auch nicht vermenschlicht oder zum neuen Fabelwesen aufgebaut, sondern wird als unerwarteter „Ankömmling“ gezeichnet, dessen unverhofftes Erscheinen Probleme mit den Menschen und ihrem Lebensraum aufwirft, während eine weitere Hauptfigur des Romans, eine 16-jährige Schülerin an der Schwelle zum Berufsleben alles daran setzt, ihrem ländlichen Zuhause zu „entkommen.“ Der Roman wird Ende nächsten Jahres im Verlag Voland & Quist, Leipzig erscheinen.

Text: Astrid Braun

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