Podcast-Mitschnitt: Astrid Braun: Über Annette Kolb

    Chantal Busse, Fabian Neidhardt, Astrid Braun (v. l.)
    Foto: Susanne Stephan

    Astrid Braun stellt Annette Kolb vor, erzählt von ihrem Leben, ihren Gedanken, ihrem Schreiben. Und das mit den unterschiedlichen Stimmen von Chantal Busse und Fabian Neidardt, ganz so sie es “Fräulein Kolb” gebührt, mal in weiblicher, mal in männlicher Tonlage.

    Hören Sie hier den Mitschnitt der achten Salonlesung 2018 in der Reihe »Sie schreibt«.

    Annette Kolb, Foto: Thea Sternheim, 1916 © DLA Marbach

    “Zum Schreiben drängte sie nicht das Talent, sondern ihre Meinungen.” Das sagte die Schriftstellerin Annette Kolb (1870-1967) über sich selbst. Gerne redete die Kolb über sich in der dritten Person, in ihrem autobiographisch inspirierten Roman “Die Schaukel” taucht sie als der Junge “Mathias” auf. Ein Indiz dafür, dass sich die Autorin, die sich als wenig hübsch, dafür aber als klug, belesen und in der Politik engagiert wahrnahm, so gar nicht in das Frauenbild des angehenden 20. Jahrhunderts einfügen wollte. Von ihr bleiben mit Sicherheit die drei Romane “Das Exemplar” (1913), “Daphne Herbst” (1928) und “Die Schaukel” (1934) sowie ihre hochinteressanten Artikel, Rezensionen und Aufsätze. Ihre politische Haltung reflektierte sie 1916 vor allem in den “Briefen einer Deutsch-Französin”.

    Einige Jahre lebte sie in Badenweiler, in einem eigens für sie gebauten Häuschen neben René Schickele, dem guten Freund und Geistesverwandten. 1933 emigrierte Annette Kolb, lebte in Paris, erhilet auch die französische Staatsbürgerschaft, später in New York und kehrte dann wieder in ihr geliebtes München zurück.

    Aufnahme vom 14. September 2018