Kurz vor Schuljahresende 2022-2023 brechen Mitglieder des Jungen Schriftstellerhauses aus dem aktuellen Kurs und auch solche, die in früheren Kursen dabei gewesen sind, zu einem Wochenende im Kloster Roggenburg auf, um zusammen arbeitsames und vor allem kreativ-fröhliches Wochenende gemeinsam zu verbringen. Es ist das 1. Alumni-Wochenende, dem in folgenden Jahren weitere folgen sollen. Mit von der Partie waren natürlich Moritz Reger, Regina Rechsteiner und auch Moritz Hildt, der bis Sommer 2022 als einer der Leiter im Jungen Schriftstellerhaus tätig war.
Regina Rechsteiner lässt uns im nachfolgenden Beitrag an der Stimmung des Wochenendes teilhaben, in dem auch viel geschrieben wurde zum Thema: Raum in der Literatur.
„Mitte Juli, der Sommer hält, was er verspricht, Sonnenhüte, Sonnencreme, Notizbücher und Stifte – so treffen wir ein im Kloster Roggenburg. Im Schatten einer Eiche erstes Wiedersehen. Nach vier Jahren Junges Schriftstellerhaus treffen wir aufeinander, alte und neue Gesichter, vorsichtiges Begrüßen, Lächeln, Umarmungen. Die Neugier ist groß, gespannte Erwartungen. Erst einmal Quartier beziehen, das Bildungszentrum des Klosters ist schön, die Zimmer kühl, die Vorfreude gewaltig.
Freitagabend gehört dem Gespräch. Nach kleiner Wanderung durch Wiesen und Wald sitzen wir im Kreis, die laue Sommernacht und der Sternenhimmel machen‘s schön, es gibt so viel zu erzählen!
Samstagmorgen wird es literarischer. Wir beschäftigen uns mit dem Thema Raum in der Literatur. Wie Orte beschreiben? Wie Geschichten verorten? Der Ort als Impuls, um ins Schreiben zu kommen, gerade hier an diesem besonderen Platz. Klosterprunk und Landidylle wollen erkundet werden. Auf Streifzügen durch die Umgebung entstehen literarische Notizen als Vorarbeit für Geschichten. Inspiration gibt es viel, auch untereinander. Den ganzen Tag wechseln sich Schreib- und Theoriephasen mit Gespräch und Pausen ab. Der Tag fließt schnell dahin, das literarische Arbeiten darf sich ausbreiten und ausstrecken bis in den Abend hinein bis zur Abkühlung mit Sprung in den nahegelegenen See. Gemeinsames Spielen bis in die Nacht, wer hat wen ermordet, die Hexe wars nicht oder doch?
Sonntags kommt die Vorstellung der Texte – jeder liest, jeder öffnet sich, jeder gibt Feedback. Stunde um Stunde steigen wir tiefer ein in die literarischen Verästelungen der Textwerke. Heute zählt jedes Wort.
Nach dem Mittagessen kehren wir nach Hause, Umarmungen, Lächeln, herzliches Verabschieden im Schatten der Eiche. Wann sehen wir uns wieder? Hoffentlich bald! Weiter sehen im Sommer nächstes Jahr.“ Regina Rechsteiner