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Rückblick und Ausblick: Guten Rutsch ins neue Jahr!

Im Schriftstellerhaus ist es Tradition, dass die/der 1. Vorsitzende zum neuen Jahr grüßt, einen Rückblick auf das vergangene Jahr hält und nach vorne schaut.
Am 30. Dezember schrieb Moritz Heger:

Liebe Mitglieder,
liebe Freundinnen und Freunde des Stuttgarter Schriftstellerhauses,

nicht nur wegen des Jahreswechsels können wir die Sektkorken knallen lassen: Am 20.12. 2019 hat der Gemeinderat eine kräftige Erhöhung unserer institutionellen Förderung beschlossen. Von 41.020,00 € steigt sie ab 2020 auf 71.020,00 €! Wir danken den Fraktionen und den Vertretern des Kulturamts für offene Ohren und die Wertschätzung unserer Arbeit.

Eine solche Erhöhung fällt nicht vom Himmel, wir haben sie uns hart erarbeitet und verdient. Gespräche mit Entscheidern, vor allem aber unsere überzeugenden, sich zur Stadt und Region hin öffnenden Aktivitäten halfen.
Ich darf ein paar Schlaglichter aus dem erfolgreichen Jahr 2019 setzen:

„Stuttgart liest ein Buch“ mit Arno Geigers „Unter der Drachenwand“ hat im September – in der vierten Auflage – fulminant eingeschlagen. Ob vor 850 Zuschauern bei der Eröffnung im Hospitalhof, ob vor fast 400 Schülern im Evang. Heidehof-Gymnasium, Geiger erwies sich als nahbarer, eloquenter Vermittler seines Werks und seiner Weltsicht. Unser Leuchtturmprojekt ist endgültig in der Stadt angekommen – wie schön, dass es nun sicher finanziert ist, wie schön, dass unser Stuttgarter Modell, gute und große Literatur zu holen, die nicht um die Region kreisen muss, sondern der vielfältigen Stadtgesellschaft Welten eröffnet, so wunderbar funktioniert. Auf ein Neues 2021!

Besonders danken möchte ich hier meinem Co-Vorsitzenden Wolfgang Tischer. Unter seiner Federführung konnten wir mit Projektmitteln der Stadt 2019 unseren Auftritt, digital wie darüber hinaus (Website, Facebook, Logo, neues Programmdesign), so attraktiv wie professionell gestalten. Wolfgangs große Expertise an der Schnittstelle von Literatur (literaturcafe.de) und IT bringt uns immer wieder voran.

Ebenfalls mit Mitteln der Stadt haben wir unsere Zielgruppe erweitern und das „Junge Schriftstellerhaus“ starten können. Zehn Nachwuchstalente machen sich seit Oktober in einer ein Jahr laufenden Werkstatt daran, ihre eigene literarische Stimme zu entdecken und auszuprobieren. Man wird von ihnen hören. Moritz Hildt (Shortlist Thaddäus-Troll-Preis 2019) leitet das Format mit mir. Gute, aufstrebende Autorinnen und Autoren für unseren Verein zu gewinnen, ist uns ein großes Anliegen. Toll, dass wir neben Moritz Hildt auch Gudrun Vogel für die Mitarbeit im Vorstand begeistern konnten. Über drei weitere Neueintritte in den Verein konnten wir uns 2019 sehr freuen.

Auch mit unseren drei Stipendiatinnen hatten wir 2019 wirklich Glück, was die Qualität ihrer Literatur ebenso wie die erfreuliche mediale Resonanz anbelangt (Katharina Ferner, Kathrin Schmidt und Svenja Gräfen). Wir sind guter Hoffnung, dass sich das mit den beiden Stipendiaten des neuen Jahrs, der Romanautorin Angela Lehner – sie kommt gleich im Januar – und dem Lyriker Yevgeniy Breyger, fortsetzen wird. Gefördert durch das Erbe unserer Mitgründerin Dr. Ruth Theil kann sich das Schriftstellerhaus mehr und mehr als Zentrum für Lyrik etablieren. Wir treten für das Leise, genau Gearbeitete und Tiefgründige ein in einem manchmal lauten und oberflächlichen Literaturbetrieb. Auch unsere Ausschreibung „Hälfte des Lebens“ im Hölderlin-Jahr, aus der wieder einmal eine Anthologie des Hauses entstehen soll, schlägt in diese Kerbe (wobei auch Prosa eingereicht werden kann und soll). Bitte beteiligt euch! Die Ausschreibung geht in wenigen Tagen raus.

Ihr seht: Viele gute Gründe für weitere Fassadenplakate, vor denen Flaneure stehen bleiben und vielleicht erstmals wahrnehmen: In der Kanalstraße 4 gibt es ein einzigartiges Schriftstellerhaus.

Was es auch gibt, naturgemäß, sind einige Vorhaben, ob es die Renovierung unserer Räume betrifft, die Einrichtung einer weiteren regelmäßigen Werkstatt oder Weiteres.

Ich hoffe, dass wir uns sehen, bei unseren Lesungen, beim Forum der Autoren (gerne bewerben!) oder beim Jour fixe. Ich danke allen für ihre Aktivität und ihren Einsatz, besonders meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand.

Schließen möchte ich auch in diesem Jahr mit einem Riesendank an unsere Geschäftsführerin Astrid Braun. Was wären wir ohne ihren literarischen Sachverstand, ihre konzeptionelle Kreativität, ihre warmherzige Art und ihr großes Engagement? Schön, dass es uns nun auch möglich ist, ihre Stelle ein wenig aufzustocken und die 2019 neu eingeführte der Assistenz fortzuführen. Das wird unserer Arbeit sehr zugute kommen.

Mit den besten Wünschen fürs Schreiben und Leben!

Herzliche Grüße

Moritz Heger
1. Vorsitzender des Stuttgarter Schriftstellerhauses e. V.

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